So, Freunde des gepflegten Ausdauersports, heute habe ich endlich die Zeit gefunden, um mich den Geschehnissen des ersten Maiwochenendes zu widmen.
Eines kann ich schon mal verraten, es war ganz schön anstrengend für den
„alten“ Mann. Los ging es am Freitag mit einem Vortrag über den Badwater Ultramarathon.
Ich wurde von der SG Finne Billroda gefragt, ob ich am Vorabend des Finnelaufs einen Vortrag über den Badwater halten könnte. Da konnte ich natürlich nicht „Nein“ sagen, obwohl ich die Rolle in der ersten Reihe eher meide. Zu der allgemeinen Anspannung kam noch hinzu, dass die Techniker für Bild und Ton geradezu ins Schwärmen gerieten, als sie von den Vorträgen vergangener Jahre berichteten und dass ein gewisser Jens Weißfolg das Zelt zum Toben brachte. Während die Messlatte immer größer wurde, wurde ich immer kleiner. Solche Sachen mache ich ja schließlich nicht jeden Tag. Aber die zwei Techniker hatten meinen Ehrgeiz geweckt und nach reichlich 2 Stunden Vortrag waren die rund 120 Anwesenden begeistert und von meinen Schultern fiel tonnenweise Last ab.
Doch es kam noch besser. Was den Vortrag betrifft, wurde ich sogar auf eine Stufe mit Jens Weißflog gestellt, dem Helden meiner Kindheit. Das hat mich natürlich riesig gefreut, mit einer Legende im selben Atemzug genannt zu werden.,
0:30 Uhr war ich wieder zu Hause und dann hieß es für mich schnell schlafen,
denn ich musste ja spätestens 10:00 Uhr wieder in Billroda sein zum Start des Finnelaufs. Dieses Jahr gab es eine Neuerung. Statt der 25 KM-Strecke (2 Runden) wurde eine Halbmarathonstrecke angeboten. Das konnte ich mir natürlich nicht nehmen lassen, zumal die Streckenführung die Handschrift meines Freundes Felix trug. Leider ist das Starterfeld bei den „längeren“ Strecken immer recht überschaubar und so ich konnte mir schon vorher ausrechnen, an welcher Position ich die Ziellinie überqueren würde. 10:05 Uhr ging es, bei besten Bedingungen, los und schon nach wenigen Metern bestätigte sich meine Vermutung. Platz 1 und 2 waren schnell vergeben, und deshalb lief ich ganz locker an der dritten Position, denn diese war am Ende für mich gesetzt. Es war, wie so oft, ein einsames Rennen für mich. So konnte ich mich auf meinen Laufstil und die neue Streckenführung konzentrieren. Diese ist Felix richtig gut gelungen und es gab Lob von allen, die diese 21 Kilometer in Angriff genommen hatten. Für mich blieb die Uhr am Ende bei 1:25:47h stehen und ich konnte ganz entspannt Richtung Sonntag blicken, denn da wartete der Scharnhorstlauf in Großgörschen auf mich. Auch hier war der Start um 10:00 Uhr angesetzt.
Ich entschied mich natürlich für die 9 KM-Strecke (3 Runden), und dieses Mal war es nicht so entspannt wie am Samstag. Schon der erste Kilometer schlug mit 3:32 Minuten deutlich zu schnell zu Buche. Und wenn der erste Kilometer zu schnell ist, wird es richtig zäh. So war es schließlich auch. Ich lag ich zwar Führung, hatte aber über meine Verhältnisse gelebt und so wollte ich nur, dass es bald zu Ende ist.
Nach 34:07 Minuten wurde ich endlich erlöst. Ich hatte das Ding zwar gewonnen, mir graute aber vor dem Rest des Tages. Ich hatte dem Team „Alter Schwede“ aus Lützen zugesagt, dieses Jahr mal bei den Wings for life World Run teilzunehmen und Startschuss war 13:00 Uhr. Ich habe mich selbst gehasst dafür, aber ein Mann, ein Wort. So machte ich mich gleich nach der Siegerehrung auf nach Lützen.
Es war für mich der erste Wings for life und schon bei der Ankunft in Lützen war ich überrascht, was die Jungs und Mädels von „Alter Schwede“ auf die Beine gestellt hatten. So viel kann ich schon mal vorwegnehmen, ich war total begeistert von der ganzen Organisation. Streckenführung und Ausschilderung top, Verpflegung top, Stimmung top und natürlich lauter geile Leute. Wie ich schon erwähnte, 13:00 Uhr ging es für mehrere tausend Menschen weltweit los. Ich wollte eigentlich einen ruhigen machen, aber wie das so ist, dann entwickelt sich so eine gewisse Dynamik und ich war bei 5 Minuten pro Kilometer.
Aber ich hatte Andreas Martin an meiner Seite und so war es trotz des Tempos ein unterhaltsamer Nachmittag. Nach 21 Kilometern bogen wir wieder auf den Sportplatz in Lützen ein und dann haben wir es nur noch austrudeln lassen. Nach 23 Kilometern hatte uns endlich das virtuelle catcher car eingeholt und ich hatte „Wochenende“.
Wie ihr seht, es war anstrengend, aber einfach kann jeder.
In diesem Sinne, verabschiede ich mich erst einmal und ihr hört wieder von mir, wenn ich anstimme: „Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen….“
Der Rennsteig wartet !!!
Taucha, den 23.05.2024
Er hat wieder gekräht, der Obergockel aus dem deutschen Langstreckenmekka
Hänchen. Ja, und wenn der Obergockel kräht, da muss man hin.
So machte ich mich am 5. April auf ins beschauliche Hänchen, um am Folgetag
einmal komplett Cottbus zu umrunden. Freitagabend trafen sich noch zwei Handvoll
Auserwählte, um mit dem Obergockel Peter etwas zu fachsimplen, bei einem gepflegten Gerstensaft natürlich. Als hätte Peter einen Pakt mit dem da oben geschlossen, so war am Samstag plötzlich Sommer. Ich meine, ich gehöre auch zu der Gattung der Sonnenanbeter, aber eben auf meiner Terrasse und nicht wenn man zu dieser Jahreszeit 61,5 Kilometer um Cottbus rennen will. Aber als „alter“ Badwater Finisher will ich jetzt nicht rum heulen, wenn am 6.April mal 28 Grad in der Spitze sind. Schließlich mussten alle, von den knapp 90 Startern, sich damit auseinandersetzen. Der Start erfolgte natürlich, wie sollte es auch anders sein für einen Traillauf, auf dem Mount Hänchen, der höchsten Erhebung im gleichnamigen Ort. Punkt 9:00 Uhr ertönte die Glocke zum Start, und wer in der glücklichen Lage war, die Glocke wieder ertönen zu lassen, der hatte seine 61,5 Kilometer erfolgreich beendet. Dass es um Cottbus relativ flach ist, ist sicher kein Geheimnis und so versuchte ich ein ziemlich konstantes Tempo zu laufen. So war jedenfalls der Plan. Die ersten zwei Kilometer dienten, mit einem 5er Schnitt, noch der Findungsphase. Dann wurde es flotter und an der Spitze wurde es immer dünner.
Nach 6 schönen Waldkilometern waren nur noch zwei Mann an der Spitze übrig und einer davon war ich. Das Tempo lag inzwischen bei 4:30 Minuten pro Kilometer und ich beschloss, schneller auf keinen Fall. So wurde der Abstand zum Führenden immer größer und ich hatte schon die Befürchtung, dass es für die restlichen 55 Kilometer sehr einsam für mich werden würde. Gerade wenn es um die Orientierung geht, da bin ich ja in gewisser Weise schon etwas traumatisiert. Aber bei den herrlichen Waldwegen konnte man eigentlich nicht viel falsch machen. Außerdem war die Strecke super markiert und ich hatte den Track auf der Uhr. Nur wenn es durch Ortschaften ging, hatte ich wie immer meine Probleme, die richtige Strecke auf der Uhr zu erkennen. So hatte ich kurz vor der ersten Verpflegungsstation das erste Mal meine Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden und verlor schon wertvolle Zeit. Nach 19,5 Kilometern hieß es für mich erstmal wieder futtern nach er Backenhörnchenmethode und dann gleich weiter, wieder quer durch den Wald.
Kurze Zeit später kam ich an einen Punkt, da wusste ich plötzlich nicht mehr, in welche Richtung es weiter geht. Auf meiner Uhr sah alles gleich aus, und eine Markierung konnte ich auch nicht entdecken. So kam das erste Mal eine leichte Panik auf. Nicht wegen dem Verlaufen, sondern wegen der guten Platzierung. Ich lag noch an zweiter Stelle, aber jetzt verlor ich wertvolle Zeit und der Rhythmus war auch weg. Nach mehreren Versuchen war ich endlich wieder auf Spur. Doch ich hatte so viel Zeit verloren und war auf den 5. Platz zurückgefallen. Das Positive, ich war nicht mehr allein im Wald.
Ich entschied mich, es erstmal langsamer angehen zu lassen. So lief ich mit meinem Mitstreiter zusammen weiter und wir ergänzten uns gegenseitig. Nach rund 3 Kilometern war es mir doch zu langsam und in weiter Ferne erblickte ich noch zwei Läufer. Ich beschloss zu diesen Beiden aufzuschließen und schon war ich wieder am Anschlag. Aber die Mühe hatte sich gelohnt, ich schloss zu Sven During (dem Mitorganisator) und Dariusz Klima auf. Das war jetzt eine gesellige Runde. Sven machte praktisch den Fremdenführer für mich und erklärte mir Highlights, so auch den Ostsee, der sich gerade in der Flutung befindet und neu entsteht.
Nach 28 Kilometern erreichten wir den dazugehörigen Aussichtsturm und wie sollte es auch anders sein, der musste natürlich erklommen werden. Ich glaube es waren irgendetwas um die 150 Stufen, die bewältigt werden mussten. Als wir dort als 3er Rotte aufschlugen, kam uns der Führende plötzlich entgegen. Er hatte den Turm bereits erklommen und sah überhaupt nicht mehr frisch aus. Aber wir blieben erst einmal zusammen, das Tempo passte mit rund 4:50 Minuten pro Kilometer und ich konnte endlich mal den Kopf ausschalten und nebenher trotten. Ich freundete mich sogar schon mit dem Gedanken an, eines gemeinsamen Zieleinlaufs zu dritt, aber wir hatten ja erst einmal die Hälfte geschafft, und Sven signalisierte schon einen Gang runter schalten zu wollen. Ich fragte meinen polnischen Freund, wie es bei ihm aussieht und er fühlte sich noch frisch. So liefen wir zu Zweit weiter und wir trauten unseren Augen nicht, plötzlich hatten wir zu dem Führenden aufgeschlossen. Wir zogen noch gemeinsam vorbei und auf einmal wurde auch Dariusz immer langsamer. Die plötzliche Hitze setzte allen zu. So war ich nach rund 38 Kilometern wieder allein und das alte Trauma kam wieder hoch. Ich kam zwar mit der Hitze ganz gut zurecht, aber ich musste mich verdammt konzentrieren, um mich nicht wieder zu verlaufen und den fast sicheren Sieg wegzuschmeißen. Ab der letzten Verpflegungsstation bei KM 53,5 hatte ich zum Glück wieder einen Begleiter. Die Fahrradbegleitung für den Führenden leistete mir auf den letzten Kilometern Gesellschaft. Die schlechte Nachricht, auch für mich wurde es jetzt zäh, denn ich bekam jetzt die Quittung für den 4:30er Schnitt vom Anfang des Rennens. Es gab aber auch eine gute Nachricht und die kam von meiner Radbegleitung. Mein Vorsprung sei inzwischen so groß, dass ich ruhig einen Gang runterschalten könne. Das habe ich natürlich nicht getan, ich wollte dann nur noch so schnell wie möglich ins Ziel und das erreichte ich nach genau 5 Stunden, 10 Minuten und 55 Sekunden. Genau nach dieser Zeit ertönte das erste Mal wieder die Glocke auf den Mount Hänchen. Ich konnte es kaum fassen, mit 51 Jahren noch einmal ganz oben zu stehen und dementsprechend groß war auch meine Freude. Rund 17 Minuten nach mir ließ Sven die Glocke das zweite Mal ertönen und weitere 12 Minuten später durfte auch Dariusz als Dritter die Glocke schlagen.
Abschließend noch ein kurzes Fazit. Wie immer, wenn man nach Hänchen kommt, ein top organisierter Lauf und eine herrliche Strecke. Zwar flach mit rund 230 Höhenmetern, aber das hatten wir schon, dafür herrliche Wald und Forstwege mit teils sandigem Untergrund. Natürlich nicht zu vergessen, die wunderbare Landschaft in der Lausitz. Hat mir richtig Spaß gemacht und kann ich nur weiterempfehlen.
Wir haben es wieder getan, es war der Wintermarathon in Leipzig.
Nachdem das im letzten Jahr so gut geklappt hat, sind wir dieses Jahr wieder mit von der Partie gewesen, und wenn das so weiter geht, werden wir vielleicht noch Stammgäste. Das der Wintermarathon top organisiert ist, daran gibt es überhaupt keinen Zweifel und dieses Jahr wurde aus unserer Sicht sogar noch einer draufgesetzt. Aber wie immer, schön der Reihe nach. Letztes Jahr hatten wir bei diesem Teamwettbewerb schon gnadenlos abgeräumt und deshalb wollten wir wieder in Originalbesetzung starten, ganz nach dem Motto: „Never change a winning Team.“ Das Team Desert Knights waren im letzten Jahr Felix, Markus und natürlich meine Wenigkeit, und genau in dieser Formation wollten wir dieses Jahr wieder abliefern. Doch Freitagvormittag flatterte von Markus die Nachricht ein, dass er flach liegt und ob wir eventuell einen Ersatzmann hätten. Der Kreis der Auserwählten, die man Freitagnachmittag anrufen und fragen kann, ob sie morgen einen Marathon laufen wollen und am besten noch um die 3:30 Stunden, ist sehr überschaubar. Natürlich konnten wir kein Ersatzmitglied gewinnen.
Felix und ich beschlossen trotzdem in den Clara-Park nach Leipzig zu fahren, vielleicht ging ja vor Ort noch was. Und tatsächlich suchten zwei Teams jeweils noch einen Mitstreiter, aber eben deutlich langsamer. 30 Minuten vor dem Start folgte der große Auftritt des Veranstalters, der
LG eXa Leipzig. Sie hatten noch ein Ass für uns im Ärmel, in Form eines Läufers aus den eigenen Reihen und der on top die 3:30 Stunden drauf hatte. Was für eine Fügung des Schicksals. Wir vereidigten noch schnell unseren neuen Ritter Patrick Albert im Team Desert Knights und dann ging es raus in die Kälte. Ich frage mich noch immer, wie die LG eXA das mit dem Wetter hinbekommen hat. Nachdem sie uns so ausgeholfen hatten, kann das nur das Glück des Tüchtigen gewesen sein. Denn an diesem 20. Januar herrschte zum Wintermarathon perfektes Winterwetter mit strahlendem Sonnenschein, geschlossener Schneedecke und Temperaturen von -4°C. Pünktlich um 10:00 Uhr wurden dann die 100 Dreier Teams auf die Strecke geschickt. Mehr als die Hälfte der Teams war sicher auf der Halbmarathon Strecke unterwegs, aber wenn es schon Marathon heißt, dann läuft Team Desert Knights auch diese 42,2 Kilometer oder eben 10 Runden im Clara-Park.
Die ersten zwei Kilometer befanden wir uns noch in der Findungsphase und beschlossen die Strategie. Ab Kilometer 3 waren wir dann eingenordet und spulten die nächsten 6 Kilometer in exakt 4:53 Minuten ab, mit einer Differenz von nur einer Sekunde und das auf geschlossener Schneedecke. Bei so einer Gleichmäßigkeit, da gehe ich voll ab und spätestens da erwies sich unser neues Teammitglied Patrick als wahrer Glücksgriff. Unser Plan glich dem vom letzten Jahr, bis Kilometer 21 einen 5er Schnitt und dann werden die Karten neu gemischt. Im Gegensatz zum letzten Jahr hat dieses Mal die geschlossene Schneedecke ganz schön viel Kraft gekostet und da wir sicher auf Platz 3 lagen, beschlossen wir, dieses Tempo zu halten. Als es 3 Runden vor Schluss für Patrick doch etwas zäh wurde und er auf Kampfmodus umschalten musste, erreichte uns die Nachricht, nur noch 1:50 Minuten bis Platz 2. Felix und meine Augen bekamen plötzlich so ein seltsames Leuchten und Patrick ahnte schon, was auf ihn zu kam. Natürlich wollten wir es nicht übertreiben und Patrick nicht komplett zerschießen, also beschleunigten wir ganz moderat. Ja, und zwei Runden vor Schluss stießen wir sowas von locker auf Platz 2 vor. Wir pushten Patrick nochmal ordentlich und der zog sowas von mit, so dass wir am Ende ganz souverän unseren 2. Platz ins Ziel bringen konnten. Die Uhr blieb am Ende bei 3:31:56 Stunden stehen und ich war begeistert, dass der Plan wieder funktioniert hatte. Bei der anschließenden Siegerehrung wurden auch die Abstände zwischen den Platzierungen bekanntgegeben und bis zum Sieg fehlten nur 4:15 Minuten. Patricks trockener Kommentar mit einem Augenzwinkern: „Da bin ich froh, dass ihr das nicht schon vorher wusstet.“ Das lasse ich mal so im Raum stehen und baue schon mal etwas Druck fürs nächste Jahr auf, wenn Markus wieder mit am Start sein sollte.
Taucha, den 02.02.2024
Bevor ich heute zuerst mit dem Dies und Das beginne, möchte ich euch natürlich die besten Wünsche für 2024 mitgeben. Mögen alle eure Wünsche in Erfüllung gehen und noch ein Bisschen mehr. Eigentlich wollte ich mich nach der epischen Schlacht beim Badwater
komplett zurückziehen und nur noch nach Lust und Laune mal einen 10er durch den Wald machen. Ich habe es auch probiert und habe nach einigen Wochen festgestellt, dass das kompletter Schwachsinn ist. Ich bin ein Wettkampftyp und brauche klare Ziele, um zu funktionieren. Seit Mitte November habe ich die Wochenumfänge wieder bis auf 100 Kilometer gesteigert, und ich fühle mich richtig gut damit. Was die besagten Ziele für 2024 betrifft, da müsst ihr euch noch etwas gedulden. Auf jeden Fall versuche ich beim Rennsteiglauf die lange Strecke mitzunehmen. Ich habe mal wieder richtig Bock Gas zu geben und will nicht nur die ganz langen Sachen machen.
„Kassensturz“ für 2023 ist auch gemacht, die 5000 KM sind es nicht ganz geworden. Da war meine mentale Schaffenspause einfach zu lang. Am Ende sind es noch stolze 4803 Kilometer und 650 Radkilometer geworden. Jetzt will ich aber zum Geraer Silvesterlauf kommen.
Doch leider gibt es dieses Mal nicht besonders viel darüber zu schreiben. Für die meisten Aktiven ist der Silvesterlauf immer der krönende Abschluss der Laufsaison. Für mich ist der Silvesterlauf immer der Startschuss in die neue Saison, ein erster Formtest sozusagen und
dieser war aus meiner Sicht sehr vielversprechend.
Wie immer habe ich die 20 Kilometerstrecke in Angriff genommen, damit ein ordentlicher Vergleich zum letzten Jahr dabei herauskommt.
Natürlich hatte es kurz vorher nochmal richtig geschüttet damit die Strecke auch schön tief und rutschig ist. Wie immer gab es 9:30 Uhr den Startschuss und los ging es. Eine größere Gruppe, mit den ganz Schnellen, setzte sich schon zu Beginn des Rennens ab. Ich bildete die zweite Gruppe und wollte mich nicht gleich zu Beginn zerschießen. Am ersten langen Anstieg konnte ich noch zwei Läufer überholen und von da an war es ein einsames Rennen für mich.
Die Anstiege funktionierten ganz gut, das ging besser als gedacht.
Bergab und auf der Geraden geht es mit 51 Jahren nicht mehr ganz so flott zur Sache. Am Ende bin ich als neunter der Gesamtwertung ins Ziel gekommen und konnte wieder den Sieg in der AK 50 feiern. Aber am meisten freue ich mich über meine Laufzeit von 1:20:07 Stunden. Gerade einmal 13 Sekunden langsamer als letztes Jahr.
Doch letztes Jahr war die Strecke trocken, somit bedeutend schneller und ich hatte die meiste Zeit einen Mitstreiter, mit den ich ordentlich gefightet habe. Somit bin ich mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Darauf lässt sich aufbauen. Als nächstes steht der Wintermarathon in Leipzig auf dem Plan. Bei diesem Team Event haben die Desert Knights schon letztes Jahr sauber abgeliefert und in der gleichen Besetzung soll 2024 ein ähnliches Ergebnis herausspringen. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Ha, am Ende sogar noch einen kleinen Wortwitz eingebaut ?
Aber einen habe ich noch…
Siehe Foto unten
Taucha, den 03.01.2023
An dieser Stelle mal wieder ein paar Zeilen von den letzten, größeren Ereignissen. Ich weiß, ich bin spät dran, aber die letzten Wochen hatten es echt in sich. Nachdem der Badwater Trubel etwas weniger geworden ist, wollte ich mich wieder auf`s Laufen konzentrieren und natürlich ein Versprechen einlösen. Dieses lautete wie folgt: Sollte ich den Badwater erfolgreich beenden, starte ich am 16.09.2023 beim Mad Chicken Run in Hänchen und das auf der Crossstrecke. So stand ich am besagten Tag an der Startline dieses geilen Rennens, um wieder krasse Typen zu treffen und 24 Stunden im Kreis zu laufen. Der Wettergott musste dieses Jahr ein Gockel gewesen sein. Kein Tropfen Regen in Hänchen, das gab es noch nie. Die Sonne strahlte gnadenlos bei Temperaturen jenseits der 20 Grad. Also perfekte Bedingungen für einen Badwater Finisher. Wäre da nicht…..
Ihr ahnt es schon, es gibt mal wieder ein Hätte, Wenn und Aber.
Eine Woche vorher lag ich richtig flach, Männergrippe sozusagen.
Aber ein Absagen kam für mich nicht in Frage, beim Einlösen von Versprechen bin ich ein Ehrenmann. Ich wollte wenigstens sehen, wie weit ich komme. Ja, und dann war ja noch diese Crossstrecke, und die hatte ich sowas von unterschätzt. Auf 2 Kilometern 60 Höhenmeter klingt erst einmal nicht spektakulär, aber was waren hier für Rampen eingebaut.
Schon nach der ersten Runden merkte ich, dass das heute nicht mein Tag werden würde. Ich bin extra verhalten angegangen, d.h. im Schnitt 6:20 Minuten pro Kilometer und mein Puls hämmerte trotzdem wie wild. 160 Schläge sind einfach zu viel, trotz der warmen Temperaturen und des fordernden Profils. Da das mit dem Luftholen auch immer schwieriger wurde, war mir schnell klar, dass ich mich heute nicht 24 Stunden quälen werde. So peilte ich wenigstens das Minimalziel von 30 Runden an, um gewertet zu werden und damit ich das Finisher Shirt zu Recht tragen darf. Nach 8 Stunden und 15 Minuten hatte ich 32 Runden = 64 Kilometer und 1600 Höhenmeter auf der Haben Seite und beschloss, mein Tagwerk zu beenden. Ich lag zwar an zweiter Position, aber ich wollte nicht schon wieder versuchen, die Grenzen des Machbaren zu verschieben. Um es kurz zu machen, ich habe tatsächlich mal auf meinen Körper gehört. Den Sieg holte sich Marco Möhler mit neuem Streckenrekord und irren 168 Kilometern.
So war das dieses Jahr in Hänchen und kaum wieder zu Hause angekommen, lag ein Brief von der Stadt Hohenmölsen in meinem Briefkasten. Es war eine Einladung, mich am 3. Oktober ins Ehrenbuch des Stadt Hohenmölsen eintragen zu dürfen, für meine sportliche Leistung beim Badwater. Da hatten sie mich, das kann ich euch sagen.
Gerade noch leicht betrübt aus Hänchen zurückgekehrt und dann das.
Das ist natürlich eine Riesenehre für mich und macht mich auch unheimlich stolz.
So, das wars erstmal mit den Neuigkeiten. Eine hätte ich vielleicht noch. Eigentlich wollte ich mich nach dem Badwater in den Läuferruhestand begeben. Ich habe es auch versucht, aber so ganz ohne Ziel zu laufen, ist dann doch irgendwie blöd. Das bin ich nicht, ich brauche ein klares Ziel, auf das ich hinarbeiten kann. Welches das im nächsten Jahr sein wird, kann ich euch leider noch nicht sagen. Ich bin da noch am bastel. Auf jeden Fall wird es kein höher, schneller und weiter geben.
Also bleibt schön gesund und bis bald.
Taucha, den 02.11.2023
Ich habe mich mal wieder getraut und Wettkampfluft geschnuppert.
Dazu hatte ich mir recht spontan die 25 Kilometer Strecke des Finnelaufs ausgesucht. Es ist ja schon wieder ein paar Monate her, als ich das letzte Mal eine Startnummer um den Bauch hatte und dementsprechend nervös war ich auch. Das Teilnehmerfeld an diesem 29. April, mit knapp 30 Leuten recht überschaubar. Dafür hatte der Wettergott ein Einsehen und stoppte den Regen der letzten Tage erst einmal. Das Startprozedere war wie immer das Gleiche bei mir, Ablenkung war die Devise. Also ein Schwätzchen hier, ein Schwätzchen da und ehe ich mich versah, hetzte die Meute auch schon los. Ich wollte es erst einmal entspannt angehen lassen und die Lage abchecken, wie man so schön sagt. Doch selbst im Entspannungsmodus war ich plötzlich ganz vorn, zusammen mit Stefan Thiel aus Buttstädt. So sind wir die ersten Kilometer Seite an Seite gelaufen. Da das Tempo noch im Wohlfühlbereich lag, beschloss ich, etwas zu forcieren und von da an war es wieder ein einsames Rennen. Es lief wie ein Länderspiel, und ich habe es laufen lassen. Bergab einen 3:30er Schnitt und auch der Aufstieg zur Almose ging recht locker von der Hand. Eigentlich müsste es in diesem Fall von den Beinen heißen. Kurz vor Ende der erste Runde wurde mir signalisiert, dass mein Vorsprung sehr groß sei. Das nahm ich natürlich mit einem breiten Grinsen zur Kenntnis, checkte kurz die Durchgangszeit von 49 Minuten und wollte die Sache sauber zu Ende bringen. So sauber wurde es dann doch nicht mehr. Es waren halt 25 Kilometer und die hatte ich in dem Tempo schon lange nicht mehr gemacht. So war jetzt Kampfmodus angesagt. Doch ein kurzer Blick über die Schulter signalisierte mir, dass da von hinten keiner mehr kommt. So konnte ich als 50jähriger doch tatsächlich noch einmal einen Gesamtsieg abgreifen. Als ich nach 1:41:30 Stunden im Ziel war und mir gerade etwas zu trinken holen wollte, kam auch schon Stefan Thiel ins Ziel. Nur eine Minute hinter mir! Man, das war dann doch noch einmal knapp und wäre fast schief gegangen.
Ergebnisse:https://www.finnelauf.de/ergebnisse.html#4_4DD2C8
Taucha, den 11.05.2023
Team Desert Knights und der Marathon
Ich habe es tatsächlich getan und bin mal wieder einen klassischen Marathon gelaufen. Der letzte, dieser Art, stammt schon aus dem Jahre 2011. So klassisch war dieser Marathon im Leipziger Clara Zetkin Park dann doch nicht. Die 42,2 Kilometer waren gesetzt, aber dieser hier war ein Teamwettbewerb, bei dem es 10 Runden im 3er Team zu bewältigen galt. Und schon sind wir bei des Rätsels Lösung.
An meiner Seite, zwei alte Bekannte, mit denen ich schon so manche Schlacht geschlagen habe. Ich darf vorstellen Markus Schridde (ehemals Kornalewski) und Felix Dreisow und zusammen waren wir die Desert Knights. Wenn ihr euch jetzt fragt, was das mit dem Teamnamen auf sich hat, dazu am Ende mehr. Ihr könnt euch aber schon mal den Kopf zerbrechen ?
Da wir als Team zusammen laufen mussten, war es sinnvoll vorher einen Plan zu schmieden und dieser sah folgendermaßen aus. Die ersten 30 Kilometer wollten wir einen 5er Schnitt laufen und dann entscheiden, ob wir die restlichen 12 Kilometer Gas geben, so viel zur Theorie.
Und jetzt kommen wir zur Praxis und diese hielt Temperaturen um den Gefrierpunkt bereit. Zwar nicht ganz ideal für mich, aber es war ja ein Wintermarathon. Pünktlich um 10:00 Uhr wurden die rund 100 Teams auf ihre Runden geschickt. Nach dem ersten Kilometer ein Blick auf die Uhr, 4:50 Minuten. So viel zur Theorie. Der zweite Kilometer wieder in 4:50 Minuten, jetzt war das Team gefragt, Tempo beibehalten oder reduzieren.
Das Team fasste den Entschluss, das Tempo beizubehalten und so legten wir fast identische neun Kilometer zurück. Da war ich mehr als begeistert, wie das so bei uns funktionierte und die Unterhaltung kam dabei auch nicht so kurz. Auf welchen Platz wir uns im Rennen befanden, ließ sich nur schwer erahnen.
Bei den 100 Teams waren auch einige auf der Halbmarathon Strecke unterwegs. So mussten wir bis zur Hälfte warten, um dann eine Bestandsaufnahme zu machen. Der Weg bis dort hin war recht kurzweilig. Zum einen feuerte uns Antje Dreisow mit fetten Beats entlang der Strecke an. Die anderen Unterstützer war die Familie von Markus. So gestaltete sich der ganze Marathon doch als kurzweilige Angelegenheit.
Wir waren bei der Bestandsaufnahme stehengeblieben. Nach der Hälfte lagen wir auf Position 4 bei den Männern. Doch mit unserem Tempo lagen wir nicht mehr im Soll.
Wir waren etwas schneller geworden und liefen jetzt jeden Kilometer in 4:40 Minuten. Da wir vor uns noch zwei Teams auf Schlagdistanz erblickten, entschieden wir uns für Mission Attacke. Das eine Team konnten wir relativ zeitnah überholen, das andere Team erwies sich als harte Nuss. Hier musste ein Masterplan her und den hatten wir natürlich. Drei Runden vor Schluss kamen wir zeitgleich am Verpflegungspunkt an.
Während das andere Team stoppte um Nahrung und Getränke aufzunehmen, liefen wir durch und sicherten uns den ersten Matchball. Die Lücke war da, wir außer Sichtweite und nur noch 12 Kilometer. Das sollte doch funktionieren und das tat es auch.
Wir konnten das Tempo halten, verwandelten den Matchball und liefen nach 3:21:07 Stunden gemeinsam über die Ziellinie. Am Ende bedeutete das Gesamtrang 4 und Platz 2 bei der Männer Wertung. Noch viel besser als die Platzierung fand ich allerdings unsere Konstanz. Die letzten 6 Runden waren nahezu identisch. Was für eine Teamarbeit. Ein großes DANKE dafür. Jetzt konnten wir uns die Torte schmecken lassen. Die bekommt jedes Team, das gemeinsam das Ziel erreicht. Mein Fazit, eine top organisierte Veranstaltung. Es wird für mich bestimmt keine einmalige Sache gewesen sein, wenn es denn zeitlich passt und natürlich nur mit so einem geilen Team an meiner Seite.
Da ist so ein Marathon in 3:21 Stunden fast wie ein Kindergeburtstag. Keine Wehwehchen und nicht mal Muskelkater am nächsten Tag, das nenne ich Lebensqualität.
Zu guter Letzt noch des Rätsels Lösung was den Teamnamen betrifft. Wie der Name Desert schon verrät, es hat etwas mit Wüste zu tun. Na, schon eine Idee.
So, jetzt lasse ich die Katze aus dem Sack. Ich habe es getan und für meinen letzten großen Läufertraum alles auf „Sieg“ gesetzt. Ich habe mich für den Badwater 135 beworben.
Da es dort auch auf das Team ankommt, hat sich Familie Dreisow bereit erklärt, mich bei diesem Abenteuer zu begleiten. WAHNSINN !!! Und genau mit diesem Teamnamen wollen wir das Death Valley rocken. Also drückt mir alle Daumen, die ihr habt, auf das am 4. Februar per Facebook live Video der Name Jens Sperlich zu hören ist. Und nur dann beginnt das größte organisatorische, finanzielle und schwerste Abenteuer meines Lebens und nur dann gibt es die Geschichte der DESERT KNIGHTS.
I am back
Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich mir mal wieder einen kurzen schnellen Wettkampf gönnen sollte. Ist ja auch schon eine Weile her, als ich noch regelmäßig diese schnellen Dinger gelaufen bin. Aber von nichts kommt nichts, und für mich war es an der Zeit, endlich wieder Wettkampfluft zu schnuppern. So habe ich mich am 31.12. kurz entschlossen auf dem Weg nach Gera gemacht, zum Silvesterlauf.
Da ich diesen schon ein paar Mal bestritten habe, bot er sich gut an, um meine Leistung auch einordnen zu können. Wo wir andere Jahre mit Schnee und Eis zu kämpfen hatten, war dieses Jahr Frühling angesagt. 14 Grad am Start, da war auch nicht viel mit Überlegen, ob lange oder kurze Laufsachen die bessere Wahl sind. Also kurze Sachen an und ab in die Startaufstellung. Und dort hatte ich gleich eine Begegnung der „dritten Art“. Für das Teilnehmerfeld war der Startbereich recht großzügig gehalten, also Platz ohne Ende. Als es dann langsam ernst wurde und vor mir noch Platz war, ging ich noch ein paar Schritte näher Richtung Startlinie, als es plötzlich von hinten tönte:
„Na, musst du dich jetzt noch in meine Startschneise stellen.“
Was war das jetzt? Ein kurzer Blick über die Schulter und meine Augen machten einen alten verbissenen Mitmenschen aus. Wenn das jetzt das neue Wettkampffeeling sein soll, darauf kann ich verzichten. Da geht es in den Bergen doch deutlich entspannter zu. Und zu meiner Überraschung war ich dieses Mal auch tiefenentspannt. Ein kurzes Lächeln für den alten verbissenen Mitmenschen und schon viel 9:30 Uhr der Startschuss. Schnell, aber nicht Anschlag, so war der Plan, wie ich die Sache angehen wollte. Schließlich sollte am Abend zur Silvesterfeier das Bier noch schmecken. Nach etwas mehr als einem Kilometer galt es, die ersten Höhenmeter zu bewältigen. Zwei Kilometer mit leichter Steigung lagen vor mir und wenn ich etwas kann, dann bergauf. So schob sich das Teilnehmerfeld recht schnell auseinander, und als der erste „Gipfel“ erreicht wurde, hämmerte mein Puls doch schon ordentlich. Auch aus diesem Grund, da ich dieses Jahr einen Mitstreiter an meiner Seite hatte. Doch was heißt Seite. Bergauf bestimmte ich das Tempo und als es wieder abwärts ging, zog er wieder vorbei und ich versuchte, mich hinten dran zu hängen. Nur so kann ich mir Kilometer 7 erklären, den ich doch tatsächlich in 3:21 Minuten gelaufen bin. Es ging zwar bergab, aber trotzdem hatte ich solche Zeiten nicht mehr für möglich gehalten. Da drauf lässt sich aufbauen, selbst in der AK 50. So ging das mit mir und Sebastian Paulick, so hieß mein Mitstreiter, Kilometer um Kilometer weiter. Als es nach 13 Kilometern wieder für 3 Kilometer bergauf ging, war ich am Anschlag. Aber Sch… drauf, das Bier würde vielleicht doch noch schmecken. Ich war jetzt wieder voll im Wettkampfmodus und wollte die Sache sauber zu Ende bringen. Ich biss mich nochmal den Berg hoch und Sebastian blieb dran.
Da es die letzten 3 Kilometer nur bergab ging, konnte ich nicht mehr viel entgegensetzten und musste abreißen lassen. So kam ich nach 19,5 Kilometern und 400 HM mit einer Zeit von 1:20:57 h ins Ziel, ganze 33 Sekunden hinter Sebastian. Ich war mehr als zufrieden. Das hatte ich so nicht erwartet. Am Ende bedeutete das Rang 7 in der Gesamtwertung und den Sieg in der AK 50.
Ergebnisse:https://www.1-sv-gera.de/index.php/silvesterlauf.html
Taucha, den 05.01.2023
Back to the mountains
So Freunde, da ist er wieder. Und zur Feier des Tages habe ich mir mal eine
englische Überschrift ausgedacht, um hier ein gewisses internationales
Flair reinzubringen. Ihr wisst ja, bei mir geht sonst nur Ostdeutsch ; )
Und weiter geht es mit den guten Nachrichten. Da ich hier soooo lange keinen
zum Besten gegeben habe, könnte es durchaus etwas länger werden.
Nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder ein richtiger Wettkampf und dann gleich mit Bergen, beim größten Trailrunning Event in good old Germany.
Doch bevor ich dazu komme, muss ich zugeben, dass ich vorher schon zwei Wettkämpfe hatte. Einmal habe ich mir die 10000 m im Stadion gegeben. Da war das Körpergefühl hervorragend und die Zeit von 37:12 min konnte sich auch sehen lassen, also viel besser als erwartet. Dann kam der 13. Mai und meine spontane Schnapsidee zu einem Ultra in die Schweiz zu fahren, zum Bielersee Ultra. Ich hatte natürlich die längste Distanz ins Auge gefasst: die kompletten 5 Runden um den See. In Summe also 200 flache Kilometer. Jedoch hatte man während des Laufes die Möglichkeit, die Distanz zu ändern und entweder auf 160 KM oder 120 KM zu verkürzen. 120 KM waren aber das Minimum, um gewertet zu werden. Ja was soll ich sagen, am Ende sind es bei mir „nur“ die 120 KM geworden. Nach 50 KM waren meine alten Probleme und die Schmerzen wieder da. Also habe ich mich noch die restlichen 70 KM um den See geschleppt und nach 13:54 Stunden die Sache beendet. Ich habe zwar die 120 KM Strecke gewonnen, aber das war nicht mein Anspruch und so richtig freuen konnte ich mich auch nicht darüber. Danach war ich zwar erst einmal niedergeschlagen, dass das mit dem Aua noch immer nicht ausgestanden ist, doch dann sagte ich mir: „Sch… drauf….“.
Wenn ich etwas kann, dann Schmerz. Nach so langer Pause ist irgendwann der Punkt erreicht, da hat man einfach keinen Bock mehr immer wieder neu anzulaufen. Da muss eine Entscheidung getroffen werden: aufhören oder durchziehen. Ich habe mich fürs Zweite entschieden, dann dauert es in Zukunft eben etwas länger oder man probiert mal wieder Berge und schwubbs sind wir beim legendären Zugspitz Ultratrail. Man war ich wieder aufgeregt. Trotz jahrelanger Erfahrung wird sich das bei mir wohl nie legen. Das hatte wohl auch etwas mit meiner Entscheidung zu tun, mit den 9 Euro Ticket bis nach Garmisch zu fahren. Doch was soll ich sagen, die Anreise hatte zumindest perfekt funktioniert und ich kann bei der 9 Euro Debatte mitreden.
Zur 10-jährigen Jubiläumsausgabe des ZUT wurde der Startort von Grainau ins Zentrum von Garmisch-Partenkirchen verlegt und das war eine verdammt kluge Entscheidung. Ich gebe mal die Eckdaten durch: 3750 Teilnehmer aus 59 Nationen und rund 650 auf der Königsdistanz, der kompletten Runde um das Wettersteingebirge, der Ultratrail mit seinen 108 Kilometern und 5300 Höhenmetern. Schon am Vortag auf der Expo, beim Abholen der Startunterlagen, war ich erst einmal geflasht. Wie hatte ich das vermisst, nur coole Leute, alte Bekannte, neue Freundschaften und alle tiefenentspannt.
Da wusste ich wieder, hier gehörst du hin. Das ist deine Welt, das kannst du ziemlich gut und das machst du verdammt gerne. Wäre da nicht diese Aufregung. Je näher der Start rückte, je schlimmer wurde es. Ich habe dann gar nicht mehr mitgezählt, wie oft ich das „Örtchen“ besuchte. Ja und die Nacht davor? Welche Nacht überhaupt? Vergesst es, das wird sich nie ändern. Wenigstens hatte ich auf dem Weg zum Start einen Begleiter, so war ich etwas abgelenkt und lernte neues Läuferlatein kennen. Dann waren es nur noch Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, und der Richard Strauß Platz zu Garmisch-Partenkirchen wurde voller und voller. Und noch immer warten, noch ein paar einheizende Worte, dann dröhnte endlich Highway to Hell aus den Boxen und anschließend folgte der Countdown.
7:10 Uhr hatte das Warten ein Ende, Feuer frei, Get ready to rumble oder wie auch immer. Die Anspannung fiel von mir ab, als wäre es das halbe Wettersteingebirge gewesen
und ich konnte mich endlich austoben gehen. Man war das geil, ich hatte schon auf den ersten Metern nichts mehr gesehen, so schwitzten meine Augen.
Strahlend blauer Himmel, Temperaturen im Tagesverlauf von 30 Grad, Berge vor der Nase und den ganzen Tag an der frischen Luft, was will Mann mehr.
Wie ich schon erwähnte, wurde dieses Jahr in Garmisch gestartet, was zur Folge hatte, dass die Streckenführung am Anfang und am Ende eine andere waren. So ging es dieses Jahr gleich zu Beginn hinauf zur Alpspitze. Nach zwei flachen Kilometern warteten stolze 1370 Höhenmeter im Anstieg, verteilt auf 14 Kilometern. Obwohl ich seit einem Jahr nicht mehr in den Bergen war, lief es erstaunlich gut. Stück für Stück den Gipfel entgegen. Kurz vor der Gipfelstation der Alpspitze war der erste Verpflegungspunkt aufgebaut. Diesen erreichte ich nach 1 Stunde und 45 Minuten. Hier testete ich gleich mal meine neu ausgedachte Aufnahme der Verpflegung, die sogenannte Backenhörnchenmethode. Das heißt so viel wie: „kurzer Stopp, alles reinstopfen was geht, bis die Backen ordentlich straff sind. Getränke auffüllen und ganz wichtig, zwei Melonenscheiben auf die Hand und weiter. Dann wird langsam das ganze Zeug Richtung Magen gebracht und zum Schluss muss die Melone dran glauben.“. Ich muss zugeben, das funktioniert super, kann aber noch optimiert werden.
Oben auf der Alpspitze angekommen, ein kurzes Hallelujah, dann habe ich mich in den Downhill gestürzt und das könnt ihr wörtlich nehmen. Der Downhill ist ja nicht gerade meine Stärke, aber ich wollte es einfach mal laufen lassen, in der Hoffnung, dass ich es jetzt draufhabe. Ungelogen, ganze 200 Meter bin ich gekommen und dann lag ich auch schon.
Jetzt war ich erst einmal wieder geerdet und habe es danach so wie immer gemacht. Ganz höflich habe ich mich durchreichen lassen. Ich wurde von einem nach dem anderen überholt, das ging mir vielleicht auf die Nerven. Aber sobald es wieder bergauf ging, war ich der Überholende. Ich sage nur: „Gebaut für die Berge.“ Und spätestens jetzt war ich richtig angekommen im Rennen, immer wieder Bergauf. Über den VP Pestkapelle erreichte ich den Wanningsattel, mit einer Höhe von 2182 Metern der höchste Punkt der Strecke. 51 Kilometer und 3500 Höhenmeter standen jetzt schon auf der Haben Seite. Die 8 Stunden, die ich jetzt schon unterwegs war, fühlten sich gar nicht so an. Ich war noch relativ frisch, obwohl es in den geschützten abwärts Passagen doch recht heiß wurde. Aber was soll`s, es ist Sommer und den durfte ich heute so richtig genießen. Das Gute oder Schlechte an der Streckenführung in diesem Jahr: Nach 67 Kilometern hat man mit 4400 Höhenmetern schon fast alle weg.
Danach kommen nicht mehr viele. Kilometer 67 hieß Scharnitzjoch auf 2048 Metern Höhe und der Weg dort hinauf hatte noch einmal alles abverlangt.
Starker Gegenwind und Kuhherden machten die Sache nicht gerade einfach.
Dafür war es auf der anderen Seite umso wärmer. Jetzt wäre der Wind eine Wohltat gewesen, aber Fehlanzeige. Dafür ging es jetzt einige Kilometer bergab bis zum VP Leutascher Arche. Meine Stöcke hatte ich nur noch zur Sicherheit in der Hand für die schwierigen Passagen, doch dann passierte es. Ganz still und leise gab ein Stock nach und mit viel Glück konnte ich mich noch abfangen. Der Stock hatte weniger Glück, der war Schrott. Jetzt weiß ich wenigsten, was man hört, wenn Carbon bricht, nämlich nichts. Zum Glück brauchte ich sie nicht mehr, denn das mit den Höhenmetern hatte sich so gut wie erledigt. Also Stöcke in den Rucksack und hinunter zum Verpflegungspunkt.
73 Kilometer in den Beinen, 12 Stunden unterwegs und jetzt wartete die Stunde der Wahrheit: ein gut 10 Kilometer langes flaches Stück. Mein Plan war, dass ich noch so fit sein wollte, dass ich dieses Teilstück in einen ordentlichen Laufschritt zurücklegen konnte. Und mein Plan ging so was von auf! Pro Kilometer habe ich 5:40 Minuten gebraucht. Auch wenn es mal weh tat, jetzt war beißen angesagt. Nachdem ich Mittenwald passiert hatte, ging es nochmal
ein paar Meter hinauf zum Ferchensee. Auch hier alles flach, also wieder Tempo machen bis Schloss Elmau. Und wieder hat es funktioniert.
Inzwischen war es schon dunkel geworden und die Stirnlampe musste ihren Dienst aufnehmen. So konnte ich Schloss Elmau nur im Dunkeln erahnen.
Körperlich war ich noch gut dabei, doch der Kopf bekam jetzt seinen ersten Dämpfer. Laut meiner Uhr hatte ich schon alle Höhenmeter abgerissen und jetzt sollte es nochmal 300 Meter nach oben gehen. Das hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm und dann auch keine Stöcke mehr. Jetzt ging es Schlag auf Schlag und meine Stimmung wurde dunkler als die Nacht. Irgendwo im tiefen Wald, kurz vor dem letzten VP, wurden auf einmal
leckere Cocktails angeboten. Dass ich dieses Angebot ausgeschlagen habe, dafür könnte ich mich noch heute …..
Naja was soll`s, es konnte ja auch nicht mehr weit sein bis zum Ziel. Schließlich hörte ich in weiter Ferne schon Musik. Mit jedem Kilometer wurde auch die Musik immer lauter und deutlicher. Es konnte also nicht mehr weit sein.
Doch je deutlicher die Musik wurde, je unwirklicher hatte sich die Sache angefühlt. Arabische Volksweisen im Ziel bei Deutschlands größtem Trailrunning Event? Ich meine, heutzutage ist in diesem Land alles möglich, aber das wäre noch einmal eine ganz andere Nummer gewesen. Wenig später musste ich feststellen, dass das Ziel noch in weiter Ferne lag und die laute Musik aus einer Erstaufnahmelage kam, wo junge Leute ums Feuer tanzten.
Warum auch nicht, trotzdem hatte ich noch ein paar Kilometer vor mir.
Und jetzt hieß es für mich Attacke, hau alles raus was noch geht. Und es ging noch einiges, ich folg förmlich dem Ziel entgegen.
Ja, was soll ich sagen, dann stand ich plötzlich davor. Ich stoppte kurz, mit der Gewissheit, dass die nächsten Schritte die letzten hier sein sollten. Ich zögerte noch, um zu vollenden was vor genau 16 Stunden, 35 Minuten und 19 Sekunden begann. Beim Zieleinlauf ist es bei mir, wie mit der Aufregung am Vortag. Das werde ich wohl nie in den Griff bekommen. Doch beim Zieleinlauf will ich es gar nicht, da darf ruhig die ganze Anspannung, Freude, Stolz, oder was auch immer, alles auf einmal abfallen.
Und wie ich das gerne zelebriere, manchmal muss man sich ab und zu selbst belohnen.
So ging es für mich am Sonntag direkt, für zwei Tage, nach München, wo ich den Rest der Family in Empfang nahm. Am Dienstag ging es dann direkt weiter
zum Hitzetraining nach Dubai, doch das ist eine andere Geschichte ; )
Ergebnisse: SALOMON ZUGSPITZ ULTRATRAIL 2022, 15.07.2022-17.07.2022 : : my.race|result (raceresult.com)
Taucha, den 23.08.2022
Um es schon mal vorwegzunehmen, der alte Diesel kommt wieder ins Rollen.
Zwar nicht mehr ganz so spritzig, aber er zieht durch.
Wie im letzten Bericht erwähnt, habe ich mich im Januar einer virtuellen Laufveranstaltung gewidmet. Ziel war es, vom 1. bis 31. Januar 267 Meilen zu laufen, also rund 430 Kilometer. In meinen Spitzenzeiten hätte ich das mit einer A….backe abgerissen, aber diese Zeiten sind schon etwas her.
Deshalb war ich mir nicht sicher, ob ich schon wieder zu solchen Umfängen in der Lage bin. Und nach fast 2,5 Monaten und knapp 1000 Kilometer, kann ich sagen: „Ich bin, ich kann und ich werde.“ Alles natürlich mit der nötigen Vorsicht, denn die längeren Sachen fühlen sich noch nicht so rund an. Kurze und flotte Sachen funktionieren schon wieder ganz gut.
Aber zurück zum Badwater 267 VR. Am 24. Januar hatte ich die 430 Kilometer in der Tasche und am 31. Januar waren es stolze 526 Kilometer und einmal war sogar eine Marathondistanz dabei. Inzwischen ist schon eine weitere dazu gekommen und in ein bis zwei Wochen will ich mich mal an der 50 KM Marke probieren. Sollte das auch funktionieren, ziehe ich es ernsthaft in Erwägung, Mitte Mai mich wieder einem richtigen Brett zu stellen.
Aber alles janz langsam und mit der nötigen Gelassenheit eines in der AK 50 startenden Langstreckenläufers. Ja, die Uhr tickt und seit diesem Jahr hat es mich wieder eine Altersklasse nach hinten geschoben.
Dann hoffen wir mal, dass für mich das Gleiche zutrifft, wie mit dem Whisky…
Einen habe ich dann doch noch. Natürlich gab es beim Badwater 267 VR auch
Finisher Geschenke. Für 99 Dollar Startgebühr gab es die unten im Bild aufgeführten Sachen und natürlich kam noch eine Versandkostenpauschale für das Ausland dazu. Aber was soll der Geiz ; )
Ich fand es jedenfalls spannend, per Tracking, den Weg des kleinen Päckchens zu verflogen. Von Kalifornien ins wunderschöne Taucha.
In Frankfurt wurde es dann richtig heftig. Erst durch den Zoll, dann wieder zurück, dann festgehalten und dann doch weiter. Und das böse Erwachen kam dann auf der Poststelle. Ja, ihr habt richtig gehört, dass Päckchen musste abgeholt werden und ich durfte noch 10 Euro Zoll bezahlen. Das ist echt der Hammer, soviel ist der Inhalt gar nicht wert, jedenfalls der materielle. So, nun lasse ich es gut sein für heute. Bleibt gesund und bis bald.
Taucha, den 10.03.2022
JAAA er lebt noch!
Lange, lange ist es her, als ich diese Seite das letzte Mal mit Leben füllte.
Aber diese Seite war ja dazu gedacht, um von glorreichen Heldentaten zu berichten. Ja, und dann kam 2021, mein Jahr zum Vergessen. Natürlich nur, was die Lauferei betrifft. Verletzung, Verletzung, Verletzung und immer die gleiche Sch… Deshalb wollte ich an dieser Stelle nicht ständig nur jammern, sondern habe mich mal fast komplett zurückgezogen.
Ein komplettes Jahr ohne Wettkampf hatte ich so auch noch nicht.
Immer wenn ich dachte, jetzt geht es wieder, wurde ich gnadenlos ausgebremst.
Ein kleines Highlight hatte ich dann doch.
Sommerurlaub in Sölden und die Berge direkt vor meiner Nase, da konnte ich nicht widerstehen. 1000 Höhenmeter + X noch vor dem Frühstück, Läuferherz was willst du mehr. Da war zum einen das Brunnenkogelhaus auf der „stillen“ Seite Söldens mit 1313 HM auf 7 Kilometern und einem genialen Sonnenaufgang. Zum anderen wäre noch der Aufstieg auf den 3056 Meter hohen Gaislachkogel zu erwähnen. 10 Kilometer nur bergauf, 1711 HM am Stück und auf dem letzten Kilometer satte 300 Höhenmeter. Der Puls hämmert, die Lunge brennt und schon ein leichter Geschmack von Blut, da fühlt man sich richtig lebendig.
Ja, und in Obergurgl war ich auch noch unterwegs. Einmal zur Piccardbrücke und auf der anderen Seite wieder zurück. 18 Kilometer Gletschererlebnis vom Feinsten. Die 3 Stunden Laufzeit sagen schon alles aus. Ein Kindergeburtstag war das mit Sicherheit nicht. Insgesamt bin ich dort auf 7500 Höhenmeter gekommen und kaum zurück in der Heimat war wieder der Ofen aus, aber das war es mir wert. Nur dass ich den für Oktober geplanten 100 Meiler im Taubertal absagen musste, schmerzte dann doch schon gewaltig.
So langsam läuft es aber wieder, die Schmerzen werden weniger und die Ausdauer kommt zurück. Das erste Highlight im neuen Jahr ist auch schon gesetzt, b.z.w. ist im vollen Gange. Der Badwater 276 VR läuft bereits.
Oops, habe ich da gerade Badwater gesagt, dazu später mehr.
Der 276 VR ist so eine virtuelle Veranstaltung (was ich eigentlich nie mitmachen wollte) wo man 276 Meilen (430 km) vom 1. bis 31.Januar laufen muss.
Das sollte ich eigentlich hinbekommen und wenn dann nichts mehr weh tut, dann kann es richtig los gehen. Da werde ich sicher wieder den ein oder anderen Weitwanderweg unter die Füße nehmen. Als ersten richtigen Wettkampf schwebt mir der Oberlausitztrail vor, und dann sage ich mal, Back to the roots. Im Juli mache ich mal wieder den Zugspitz Ultratrail.
Der perfekte Einstieg für die längeren Sachen. Im Oktober will ich dann mit dem Taubertal 100 die Quali für den Badwater klar machen.
So jetzt ist es endgültig raus, 2023 will ich mich für den Badwater Ultramarathon im Death Valley bewerben.
Wie sagte einst der Große Muhammad Ali: „Wenn mein Kopf es sich ausdenken kann, mein Herz daran glauben kann, dann kann ich es auch erreichen.“
Ja, und es ist schon verdammt lange in meinem Kopf, und ich würde es mir nie verzeihen, es nicht wenigstens versucht zu haben. Ich werde euch auf dem Laufenden halten. Einen kleinen Rausschmeißer hätte ich dann doch noch.
Silvester 2021: die obligatorischen Glückskekse werden gereicht und welchen Spruch ziehe ich im zweiten Versuch: „Never give up“
Ein Zeichen? Ich denke schon..
Also bleibt schön gesund und bis demnächst.
Taucha,den 06.01.2022
Es war einmal….
So müsste ich jetzt eigentlich mit diesen Zeilen beginnen. Es war schon verdammt lange her, als ich das letzte Mal Einen zum Besten gegeben habe. Und wenn ich dann noch auf die letzten großen Schlachten zurückblicke, wird mein kleines Herzl ganz schwer. Aber der Blick ist wieder nach vorn gerichtet und die längste Laufpause ever ist schon fast wieder vergessen. Von Mitte Dezember bis Mitte April habe ich notgedrungen die Füße stillgehalten. Nur in der einen Winterwoche, mit ordentlich Schnee, da konnte ich nicht widerstehen und habe mir die Langlaufski unter die Füße geschnallt. Jetzt bin ich seit ein paar Wochen wieder zu Fuß unterwegs, aber die lange Pause hat echt Spuren hinterlassen. Mir kommt es so vor, als ob ich das Laufen gerade neu erlerne. Aber die verdammte Verletzung zwingt mich noch, im Schongang, die erwachende Natur zu erkunden. Ein völlig neues Gefühl für mich, aber ich bin dankbar, dass ich mich überhaupt wieder bewegen kann. Deshalb werde ich dieses Jahr ganz entspannt angehen und einen „Ruhigen“ machen. Der Mozart 100, der noch offen war, wurde auf den September gelegt. Das kam mir ganz gelegen, und so konnte ich von meinem Startplatz zurücktreten. Im Juli wollte ich eigentlich meinen ersten Backyard Ultra machen, aber auch hier hängen die Trauben zur Zeit noch etwas zu hoch. Deshalb musste ich schweren Herzens auch hier leider absagen. So bleibt nur noch der Taubertal 100 im Oktober übrig. Der muss unbedingt fallen. Ja, und wenn das passieren sollte, dann wird es wieder episch. Mehr möchte ich erst einmal nicht verraten.
Nur so viel, wenn sich eine Idee in meinem Kopf erst einmal festgesetzt hat, dann habe ich sie nie mehr rausbekommen. Und das Ding wächst und wächst. Aber wie gesagt, alles schön langsam und Step by Step. Erst mal der Taubertal 100 und dann sehen wir weiter.
Ich halte euch auf dem Laufenden, auch wenn sich vorher noch etwas ergeben sollte.
Also bleibt schön gesund und macht euer Ding.
Taucha, den 02.06.2021